Das Ego wird still und dann kehrst du nach Hause zurück
Mittlerweile haben wir Mai 2021. Der fünfte Monat des Jahres ist angebrochen oder eher gesagt, schon fast zur Hälfte rum. Rennt die Zeit wirklich so, oder kommt nur mir das so vor, weil so viel passiert?!
„Na klar helfe ich dir! Kein Problem.“
Diesen oder ähnliche Sätze zu hören ist super. Sie immer und selbstlos zu sagen auch. Ist doch ein toller Charakterzug Menschen zu helfen. Klar! Super toll. Wichtig ist aber, sich selber dabei nicht zu verlieren. Und vielleicht hilfst du ja auch nur so vielen anderen Menschen, weil du dich von dir ablenkst. Kann das sein?
Ablenkung hilft. Aber nicht auf Dauer.
Naja, da gibt`s so einige Moeglichkeiten:
Freunde treffen, übermäßiger Kaffeekonsum, Alkoholmissbrauch, Zigaretten, Drogen, Partyexzesse, Essen, Hungern, Videospiele etc.
Irgendwas davon selber schon mal übertrieben durchgeführt? Ich ja. Ich habe frueher viel (!!!) Party gemacht. Es hieß immer „Keine Party ohne Cathy“ oder wenn in die Runde gefragt wurde „Gehen wir noch los heute?“ dann waren sich alle einig, Cathy muesse man eh nicht fragen, sie sei ja ohnehin dabei. Fein. Ich hatte so einiges Hangover. Gott sei Dank bin ich nie im Gesicht tätowiert oder mit einem Tiger im Bad aufgewacht (wie im Film „Hangover„). Oh man. Aber ich hatte einige Gedächtnislücken – das kannst du mir glauben. Ich möchte mich dafür jetzt aber gar nicht an den Pranger stellen. Ich war immerhin Teenager und hab mich ausprobiert. Sicher gab es auch einiges, was unverarbeitet bleiben wollte. Ablenkung war also schon auch ein Thema. Geraucht habe ich auch auf Partys und die ein oder andere Droge war auch mal dabei. Aber da war ich Tatsache sehr bedacht und habe das erst mit 20 Jahren ausprobiert und ich kann es auch noch ein zwei Händen abzählen wie oft ich härtere Drogen genommen habe.
Außerdem war ich stets von Menschen umgeben. Selten war ich mal einen Tag alleine. Das kam so gut wie nie vor, wenn ich ehrlich bin. Ich fand Alleine sein ziemlich langweilig und hatte immer Angst etwas zu verpassen.
Kennst du das? Die Angst etwas zu verpassen?
Warum haben wir das? Warum wollen wir immer alles mit Anderen teilen? Nun ja, wir sind Menschen. Wir brauchen Gesellschaft. Wir sind quasi Herdentiere. Wichtig ist nur, dass wir die Balance wahren.
Sind wir zu viel in der Energie Anderer, können wir uns nicht spüren. Wir sind Energiewesen und höchst sensibel. Ok, der Eine mehr, der Andere weniger. Aber Fakt ist, dass wir alle die Energie unserer Mitmenschen fühlen können. Jeder von uns. Ich kann von mir behaupten, dass ich super sensibel bin, wenn ich in den Kontakt gehe. Ich mag das auch. Ich mag Menschen fühlen. Ich bin auch ein sehr taktiler Mensch. Ich mag Umarmungen und Berührungen (das ist keineswegs sexuell gemeint). Es ist ein Energieaustausch.
Überschreiten wir jedoch die Grenze, verlieren wir uns
Und das kann schnell passieren. Manche merken es sofort, ziehen sich zurück und balancieren sich, kommen dann wieder und alles ist gut. Manchmal kann es jedoch passieren, dass wir uns über Jahre hinweg von uns selber entfernen – unsere Seele überfordern und wie eine leere Hülle durch die Gegend wandern.
Wir fühlen uns ausgelaugt, unsere Stimmung schwankt, nichts macht dauerhaft Spaß, Beziehungen gehen in die Brüche, wir ziehen tausendmal um, weil wir denken, ein Neuanfang wuerde Wunder bewirken.
Oh, rede ich da von mir? Vielleicht. Diese Phase im Leben tritt ein, wenn das Ego mal die Klappe halten darf. Das Ego, was sich im Laufe des Lebens entwickelt, um die Seele herauszufordern und zu lehren. An dem Punkt, an dem du dein Ego bewusst wahrnimmst und dich wirklich reflektierst, kann deine Welt kurz mal zusammenbrechen. Oder auch etwas länger. Und nein, ein Umzug hilft nicht. Auch nicht in ein anderes Land oder auf einen anderen Kontinent (hab`s fùr dich geprüft 🙂 ).
Sag deinem Ego, dass es still sei darf
So einfach ist es leider nicht. Es ist ein Prozess. Wie lange der dauert, kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass du ihn komplett annehmen darfst. Er ist willkommen. Herzlich Willkommen. Es wird deine Neugeburt. Es wird dich heilen und dich an einen Ort bringen, den du schon fast vergessen hast.
Dieser Prozess ist dein Seelenheil. Dein Weg nach Hause.
Oder wie Clarissa Pinkola Estés in „Die Wolfsfrau“ schreibt:
„Wer seine ozeanische Heimat zu lange nicht aufsucht, wird müde…des Lebens in der Oberwelt müde.“
Ich verschlinge dieses Buch grad. Ehrlicherweise lese ich es seit zwei Jahren immer wieder. Es begleitet mich durch meinen Prozess als Frau. Ich kann es dir sehr empfehlen.
Suche dir deinen persönlichen Weg nach Hause
Alleine wird es schwer. Ich bin mir sicher, du wirst genau deinen Weg finden, dich zu heilen. Vielleicht findest du einen Mentor, einen Podcast, ein besonderes Buch, einen Songwriter etc. Möglicherweise entdeckst du auch Kreativität, wie Malen, Fotografieren, Musizieren, Tanzen usw. Das alles sind Dinge, die dir helfen können. Niemand muss sich nur hinsetzen, alleine sein und warten. Aber natürlich kann auch das dein Weg sein. Meditieren und Atmen. Perfekt. Es wird genau so perfekt sein, wie es fuer dich gut ist.
Hörst du deinen Seelenruf?
Ignoriere deine Instinkte nicht. Du hast die Fähigkeit genau zu wissen, was du brauchst. Deine Seele weiss genau, wann es Zeit wird. Leider neigen wir dazu dies zu ignorieren. Manchmal ist es nur ein Gefühl, manchmal wie ein lauter Ruf. Vielleicht bist du müde, magst nicht rausgehen, grenzt dich ab und möchtest nur Musik hören? Dann schaffe dir dafür deinen Freiraum.
Plane regelmäßige Auszeiten, sonst kann es sein, dass deine Seele einen totalen Break einfordert und du eine lange Zeit „bewegungslos“ bist. Das kann in Form von Krankheit, Unfall, Depression usw. kommen. Das Leben findet Wege dich zu deinem Glück zu zwingen und dich nach Hause zu schicken!
Deshalb nehme ich nun Abstand von Social Media
Wie gesagt, ist mein persönlicher Lehrer/Mentor grad das Buch. Und jede Seite berührt mich so tief, dass ich es langsam lese und an mir arbeite. Ausserdem hat mich mein lieber Seelenpartner Mark inspiriert Abstand von Social Media zu nehmen. Er macht grad einen sogenannten „Social Detox“ und hat die sozialen Medien von seinem Handy gelöscht. Er hat es mir ebenso ans Herz gelegt. Ich benutze mein Handy seit 2 Tagen bereits weniger, mache keine Stories mehr und bin nur hin und wieder bei Facebook online, um in den örtlichen Gruppen hier in Hoi An zu stöbern und Events mitzubekommen. Natürlich kümmere ich mich auch um Anfragen von Klienten auf meinem Instragram Hauptaccount @cathy_the_coach und auf meiner Facebook Seite Cathy Wietelmann Coaching. Aber ich zappe nicht mehr scrolle durch die Gegend und vergleiche mein Leben mit dem der Anderen.
Mein Tipp daher: DETOX von Social Media, Baby!!!!!!!
Ich werd mal berichten, wie es mir damit in einer Woche geht.
Ich merke jetzt schon, wie gut es ist, einfach morgens dazusitzen und einen Tee zu trinken, dabei zu lesen oder auf den Fluss zu schauen und einfach nur zu beobachten. Kein Handy mehr. Kein Vergleichen. Keine 100 Meldungen mehr bewerten usw. Herrlich! Befreiend.
Das Leben findet HIER und JETZT statt! Genau hier und jetzt. Und nicht auf deinem Handy und nicht im Leben Anderer.
Ich möchte dich vor dem Gefühl beschützen irgendwann aufzuwachen und zu verstehen, dass dein Leben an dir vorbeigezogen ist, weil du versucht hast immer besser zu werden. Macht keinen Sinn. Du bist perfekt. Alles ist ok.
Du darfst dir Zeit nehmen. Du darfst nach Hause gehen.
Danke für deine Liebe,
Deine Cathy
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